Holzkaufen ist Vertrauenssache und zwar
aus folgenden Gründen. Die Ware kann unterschiedliche Qualitätsmerkmale
aufweisen oder vermissen lassen, ohne dass Sie als Käufer das bemerken.
Dieser kleine Leitfaden soll helfen, dass Sie mit Ihrem Holzhändler
auf Augenhöhe diskutieren können. Werden Sie Experte!
"Brennholz zu verkaufen" steht im lokalen Anzeigenblättchen
und: 3 Raummeter. Dem Experten sagt dies: Da verkauft jemand privat
Brennholz, in der Regel kann keine MwSt. ausgewiesen werden und bei Problemen
(Menge, Feuchtigkeitsgehalt, Rücknahme) sieht´s mit der Rechtssicherheit
nicht besonders gut aus, es sei denn, man kann Betrugsabsicht nachweisen.
Auf jeden Fall ist das Holz nass, sonst stände es dabei, und es ist
keine Buche, sonst stände es auch dabei. Im ungünstigsten Fall
geht es um einen zerlegten Jägerzaun.
Wichtig ist, dass mit einem Anruf folgende Fragen geklärt werden,
bevor man Zeit und Geld investiert..
- Um welche Holzart handelt es sich?
- Ist das Holz trocken?
- Qualität (Kernholz, Restholz, Industrieholz, Möbelholz)?
- Wie ist der Verarbeitungszustand (gespalten, ofenfertig gesägt)?
- Wird in Raummeter oder Schüttkubikmeter gemessen?
- Ist die Lieferung frei Haus enthalten?
Der Preis ist dann mit weiteren Angeboten zu vergleichen, die gleiche Leistung
versprechen. Richtig gutes Holz ist nämlich was wert und das wissen
insbesondere die, die es anbieten. Schauen Sie sich das Holz an und seien
Sie bereit, für Qualität auch zu zahlen. Lehnen Sie im Zweifelsfall
Lieferungen ab, solange das Holz noch auf dem Transporter ist. Das ist
ein Gebot der Fairness dem Verkäufer gegenüber.
Welche Holzsorte?
In der Regel bevorzugen deutsche Holzkäufer Hartholz, das
beliebteste dabei ist Buche. Sie erkennen Buche daran, dass das Holz selbst
hell und hart ist. Sie können mit dem Fingernagel kaum einen Eindruck
hinterlassen. Optisches Merkmal ist die Rinde, die silbergrau bis dunkelgrau
variieren kann, aber immer glatt ist – im Gegensatz zur Eiche.Eichenholz
ist rotbrauner und hat eine sehr raue und oft faserige Rinde. Eiche riecht
zudem – verantwortlich dafür ist die enthaltene Gerbsäure.
Esche hat einen leicht höheren Heizwert als Buche und entwickelt neben der Birke das schönste Flammenbild.
Es ist ähnlich gut geeignet für offene Kamine, da es ebenfalls kaum Funken spritzt.
Eschenholz ist hart und zäh und dadurch ähnlich hochpreisig wie Buche.
Die Heizwerte von Hartholz sind alle vergleichbar, allerdings unterscheiden
sich die Abbrandformen. Eiche hält z.B. die Glut länger. Trockenes
Hartholz ist immer gut. Egal ob vom Kirchbaum oder vom Ahorn.
Weichhölzer wie Tanne, Fichte, Douglasie oder Kiefer sind leichter
als Hartholz, und unterscheiden sich untereinander in der Dichte und vor
allem im Harzgehalt. Aufgrund ihrer spezifischen Dichte sind Weichhölzer
dann auch billiger als Hartholz. Unsere Empfehlung für Weichholz ist
eindeutig Kiefer, da es beim Verbrennen gut riecht und auch länger
brennt als die Konkurrenz. Weichholz trocknet übrigens schnell. Sie
können das Frühjahrsholz im Winter drauf unbedenklich verbrennen. Ein
Kilogramm Buche brennt nicht besser oder heißer als ein Kilogramm
Fichte, es ist nur deutlich weniger Holz. Praktisch gesehen müssen
Sie Weichholz öfter nachlegen und haben mehr Asche, dafür ist
auf der Positivseite ein höherer Brennwert zu verzeichnen. Heißt:
Weichholz brennt schneller an und bringt Ihren Ofen auch schneller auf
Betriebstemperatur. Grundofenbetreiber können Weichholz energetisch
besser verarbeiten als Stahlkaminofen-Besitzer. Als Sichtkontrolle: Achten
Sie darauf, dass das Holz sauber ist, also trocken gelagert wurde. Das
Holz sollte nicht schimmelig sein und durchgehend gleiche Färbung
aufweisen. Trocknungsrisse und abspringende Rinde sind Zeichen dafür,
dass das Brennholz "reif" ist. |